Durch nachhaltige Nutzung von Holz - Rückblick
Am 27. Juni 2023 fand in Brüssel ein von der Cluster-Initiative ins Leben gerufener Kongress statt. Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und europäischen Institutionen diskutierten über die Zukunft der nachhaltigen Forstwirtschaft und die Potenziale der holzbasierten Bioökonomie in Bayern.
Das Motto "Schützen durch Nutzen" wurde zu Beginn vom Hauptgeschäftsführer der vbw (Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.), Bertram Brossardt, betont. Die nachhaltige Forstwirtschaft im Freistaat Bayern sollte weder eingeschränkt noch verhindert werden. Es wurde darauf hingewiesen, dass nur durch diese Art der Bewirtschaftung das volle Potenzial des Rohstoffs Holz hinsichtlich Nachhaltigkeit und Wertschöpfung ausgeschöpft werden kann. Jedoch bestehen Bedenken bezüglich möglicher Stilllegungen und Einschränkungen durch die EU-Regulierung im Rahmen des Green Deals, insbesondere in Bezug auf Biodiversität und nachhaltige Finanzierung. Prof. Röder, Sprecher des Cluster Forst und Holz in Bayern, unterstrich die Bedeutung einer aktiven Forstwirtschaft für den Umbau der Wälder zu gemischten und stabilen Beständen. Durch eine nachhaltige Bewirtschaftung könnten Holzsortimente für klimaeffizientes Bauen, moderne Holzenergie und den Ausbau der Bioökonomie bereitgestellt werden.
Foto: vbw/Obermeier
Es ist wichtig, massive Nutzungsbeschränkungen oder Stilllegungen zu vermeiden, da Studien einen möglichen Rückgang des Rundholzeinschlags um bis zu 48 Prozent prognostizieren. Aus Sicht der Nachhaltigkeit sollte die Verfügbarkeit von heimischem Holz nicht künstlich eingeschränkt werden, so forderte Brossardt.
Die holzbasierte Bioökonomie birgt erhebliche Potenziale, und die Europäische Union ist weltweit auf dem zweiten Platz bei besonders wertvollen Patenten in diesem Bereich, direkt hinter den USA. Um diese Potenziale zu nutzen, ist ein ungehinderter Zugang zum heimischen Rohstoff Holz von entscheidender Bedeutung. Die Diskussion während des Kongresses drehte sich daher vor allem darum, wie die EU-Regulierung gestaltet werden kann, um eine angemessene und nachhaltige Waldbewirtschaftung an Standorten wie Bayern zu ermöglichen.
Foto: vbw/Obermeier
Bewirtschaftete Wälder spielen eine wichtige Rolle als Rohstofflieferanten, aktive Klimaschützer und Grundlage für eine zirkuläre Bioökonomie. Deshalb fordern die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und der gesamte Cluster Forst, Holz und Papier Rahmenbedingungen, die auf nachhaltige Nutzung setzen und Stilllegungen sowie Verbote vermeiden.
Foto: vbw/Obermeier
Teilnehmende:
- Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer vbw
- Dr. Ulrike Wolf, Ministerialdirektorin, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
- Dr. Armin Hartmuth, stv. Leiter der Vertretung des Freistaats Bayern bei der EU
- Humberto Delgado Rosa, Direktor des Referats für Biodiversität in der Generaldirektion Umwelt, Europäische Kommission
- Ulrike Müller MdEP, Renew
- Martin Häusling MdEP, Die Grünen/EFA
- Prof. Dr. Hubert Röder, Sprecher Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern GmbH und Leiter der Professur für Nachhaltige Betriebswirtschaft, TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit
- Matthias Held, Director Public Affairs Germany, UPM
- Dr. Jochen Spuck, Geschäftsführer und Chief Technology Officer der EconSight AG Moderation: Christine Völzow, Geschäftsführerin vbw